Kuwait vom 17. - 22. Februar 2009
Am 17.2. flog Volker nach Kuwait, um dort auf einem Drachenfest einen Drachen auszuprobieren, den er ein Jahr zuvor im
Auftrag und für Peter Lynn Kites in Neuseeland gebaut hat.
Die Aufgabenstellung war folgende: Hebe einen Landrover (oder ein anderes Gewicht von ca 2,5to.) mit einem Drachen. Auf die Hintergründe der Aufgabenstellung möchte ich hier nicht weiter
eingehen.
So habe ich Anfang 2008 einen Drachen mit 400 qm gebaut, der bei ersten Tests schon mehrere hundert Kilo gehoben hat.
Ein Video der ersten Tests findet man hier. Und im Februar 2009 sollte es dann ernst werden - in der Wüste von Kuwait. Beim ersten Versuch ließ der Wind jedoch stark nach, so dass der Drachen
nur mit Mühe stieg und nicht lange in der Luft blieb.
Am nächsten Tag hatten wir dann etwa 8-10 Knoten Wind. Wir entschlossen uns, es zu probieren. Als Testgewicht stand uns ein Lancia zur Verfügung, den Craig Hansen und ich schon am Vortag mit
Gurten versehen haben. Der Radlader stand auch noch da, er stellte mit ca. 15to. einen stattlichen, jedoch sicher nicht überdimensionierten Anker dar. Nachdem der Drachen ausgepackt war gab es
noch eine letzte Lagebesprechung, und das Gelände im Lee wurde geräumt. Ich wies nochmals darauf hin, dass der Fahrer des Radladers die Bremse angezogen haben soll. Der Veranstalter, Herr
Al-Farsih diskutierte zum zweiten Mal mit dem Fahrer.
Als Craig dann mit mir den Drachen öffnete ging alles ganz schnell: wir rannten beide zu den Teams an den Seitenleinen, um sie zu unterstützen, während ich nach ca. 20 Metern sah, wie sich der Lancia bereits teilweise vom Boden erhob. Dann riss jedoch der erste Gurt und das Heck des Autos ging wieder zu Boden. Fast im selben Augenblick riss auch der andere Gurt und der Drachen stieg ohne das Gewicht.
Mist! Dachte ich mir und lief weiter zum Team an der Seitenleine. Dabei sah ich aber, wie der Radlader über das Feld rollte
und nach einigen Metern den Motor mit einer Rauchwolke aus dem Auspuff startete und zum stehen kam. Da war ich doch etwas verwirrt. Wie sich später herausstellte war die Bremse doch nicht aktiv.
Daher kam das Fahrzeug ins rollen. Der Fahrer, der beim Start neben seinem Fahrzeug stand, lief geistesgegenwärtig dem Radlader nach, kletterte hinauf und startete den Motor, um alles unter
Kontrolle zu bringen. Da ich jedoch nicht die Ursachen wusste, warum einige Sachen ungeplant verliefen habe ich Andres Beattie angewiesen, mit der Notleine den Drachen vom Himmel zu holen. Ein
Seitenleinenteam ist auch in den Wind gelaufen, um das einholen des Drachen zu beschleunigen. Dieses Vorgehen haben wir zuvor für den Fall des Versagens der Notleine besprochen. Kurz danach war
der Drache am Boden und es wurde sofort untersucht was schief ging.
Zum einen waren die Gurte, mit denen das Auto an der Hauptleine befestigt war, minderwertig und nicht optimal angeschlagen. Hauptproblem war jedoch der Radlader, der aus nicht mehr klärbaren
Gründen nicht gebremst war. Es wurde von einer Wiederholung am gleichen Tag abgesehen. Am nächsten Morgen sollte neu mit verbesserter Technik wiederholt werden. Am nächsten Tag war aber noch mehr
Wind. Deshalb ließen unsere anderen mitgebrachten Drachen wie gewohnt steigen.
Ansonsten war es ein etwas anderes Drachenfest, es kamen nur wenige Zuschauer. Und die wenigen, die kamen, fuhren mit dem meist großen Auto bis ans Flugfeld, machten ein paar Fotos, staunten und
fuhren wieder davon.